Der Weg zur Freiheit ist der Weg deines Herzens

„Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt.“ Ernest Hemingway

Das Meer vermittelt mir immer das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Soweit man sehen kann, nur der blaue Horizont. Vielen Menschen macht diese unbegrenzte Weite oft ein wenig Angst, sie fühlen sich unwohl, weil sich der Blick nicht richtig an etwas festhalten kann.

Aber für mich gibt es die unterschiedlichsten Blautöne; manchmal eine glatte Oberfläche des Meeres, manchmal ein atemberaubendes Spiel der Wellen; Wolken, die in einzigartigen Formen und Mustern am Himel ziehen.

Es gibt Formen und Muster, also etwas Greifbares in dieser unendlichen Weite. Es gibt eine Form von Individualität und Einzigartigkeit in diesem grenzenlosen Blau.

Wenn es also Gestaltungsspielraum in dieser Weite gibt, Variationen von einzigartigen Möglichkeiten, die sogar erst dadurch Zustande kommen, weil es diesen grenzenlosen Freiraum gibt; was hält uns dann zurück diese Freiheit zu nutzen?

Der Wind kann die großen Wellen nur über einer freien Fläche entstehen lassen; Wolken können nur am weiten Horizont vorüber ziehen; Individualität, Einzigartigkeit, die zum Ausdruck kommen soll, kann nur in einem Freiraum enstehen, in Freiheit.

Das Meer bietet diese Freiheit und lässt eine ganz eigene Welt von einzigartiger Schönheit entstehen, eine einzigartige Artenvielfalt, ein wundervolles Ökosystem.

Warum wollen wir aber lieber in unseren Begrenzungen, in unseren Grenzen, in unseren begrenzten Raum bleiben?
Was macht uns so Angst diese Räume zu verlassen und in unsere Freiheit zu gehen?
Was sind unsere begrenzenden Gedanken, die uns immer klein halten wollen, die uns unser Selbstvertrauen nehmen?

„Es gibt keine Grenzen, weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.“ Igmar Bergmann

Es ist unser Verstand, der uns immer in die Vergangenheit blicken lässt.
Es ist unser Verstand, der alles aus den Erfahrungen der Vergangenheit beurteilt.
Es sind unsere Regeln und unsere Erziehung, das was wir in der Vergangenheit gelernt haben. Mit diesem Gepäck beurteilen wir unsere Gegenwart.
Unser Verstand hält uns in den erfahrenden Grenzen der Vergangenheit.

Wir blicken somit immer zurück, auf die Spuren im Sand, die wir schon gegangen sind.
Wir blicken nicht nach vorne, in den unberührten Sand.
Wir blicken nicht auf den Horizont, der uns keinen Halt zu geben scheint.
Dabei ist der unbeschrittene Sand, der weite Horizont ein Raum für unendlich viele Möglichkeiten.
Er gibt uns die Freiheit, neue Muster und Formen in den Sand zu zeichnen, eine völlig neue Welt zu erschaffen.
Einen Weg zu gehen, der zu unseren Träumen führt.

Das Leben hat wie das Meer unbegrenzte Möglichkeiten.
Es gibt uns die Freiheit unsere Träume zu gestalten und zu leben.
Es ist der Freiraum, die Freiheit, die wir brauchen, um unsere Individualität zum Ausdruck zu bringen, zu einem Leben, das unserem wahren, authentischen Selbst entspricht.
Es bedarf nur ein winziger Funke an Mut, den ersten Schritt nach vorne zu machen, einen ersten Blick auf den Horizont zu werfen und über das Meer zu schauen.

Bleibe einfach nur kurz stehen und atme die Meeresbrise ein, die Luft der Freiheit.
Schaue in die endlose, blaue Weite und spüre den Wind in deinem Gesicht, den Wind der Möglichkeiten, der die Energie der Wellen ist.
Wage einen ersten Schritt über den Sand und du erschaffst die erste individuelle Form deines Traumes.
Die Überwindung deiner Grenzen, dein Weg zur Freiheit, ist der Weg deines Herzens, deiner Intuition.
Dein Verstand ist deine Grenze, deine Intuition ist die endlose Freiheit des Ozeans, dein Horizont der Möglichkeiten.

„Vertraue deinem Herzen. Wertschätze dessen Intuition. Wähle die Angst loszulassen und öffne dich der Wahrheit und du wirst erwachen zu Freiheit, Klarheit und Freude am Sein.“ Mooji

Das Meer des Vertrauens liegt in Dir

Das Meer ist ein Ort, an dem wir uns manchmal so klein und unwichtig fühlen, angesichts der immensen Weite und Größe, die es verkörpert.
Aber das Meer ist auch gleichzeitig ein Ort, an dem wir uns selbst bewusst werden und unser Selbstbewusstsein finden und aufbauen können.

Wie können wir versuchen unser Selbstwertgefühl zu stärken mit Hilfe des Meeres, unser Selbstwertgefühl, das so wichtig ist, um ein authentisches Leben zu führen?

 

 

Raum der Selbstentfaltung und Geborgenheit

 

Wir brauchen eine Umgebung, die im Einklang mit uns ist, die unsere Sinne anspricht, die mit uns resoniert.
Das Meer kann ein solcher Ort sein.
Mit seiner salzigen Luft, den Wellen und dem weiten Horizont verschafft er uns Ruhe, aber auch ein Gefühl von Geborgenheit, ein Rückzugsort, an dem wir uns begeben können, um ganz bei uns und unseren Gedanken und Gefühlen zu sein.

Dieser sichere Raum bezieht sich aber nicht nur auf einen Ort, sondern auch auf eine Umgebung, eine Gemeinschaft von Menschen.
Menschen, die uns Mut zusprechen, Rat geben und uns motivieren unsere Ziele und Träume zu verfolgen.
Menschen, die uns dabei unterstützen, dass wir uns entfalten und die an uns und unsere Fähigkeiten glauben, gerade in den Situationen, wo wir den Glauben an uns selbst zu verlieren drohen.
Menschen, denen wir vertrauen können.
Aber auch hier ist es wichtig, um anderen vertrauen zu können, müssen wir uns erst einmal selbst vertrauen.

 

 

 

 

„Wer vertrauen hat, erlebt jeden Tag Wunder“

(Peter Rosegger)

 

 

Erfahrung schafft Urvertrauen

 

Dieses Vertrauen in sich selbst und in die Welt können wir aufbauen, indem wir Erfahrungen sammeln.

Wenn wir unsere Komfortzone verlassen und auch mal Neues ausprobieren, gehen wir hinterher gestärkt und mit mehr Selbstbewusstsein daraus hervor.

Begibt man sich auf oder in das Meer z.B. beim Segel, Surfen oder Schwimmen, können wir lernen, wie es sich anfühlt mit den Elementen, mit unvorhergesehenen Gegebenheiten und Kräften der Natur, die stärker sind als wir selbst, umzugehen.
Wir können lernen wie wir an unser Ziel gelangen, trotz widriger Wind-, Strömungs- und Tidenverhältnisse, wie wir eine Welle meistern, die einen vielleicht aufgrund ihrer Größe etwas in Angst versetzt.

Es gilt sich genau mit diesen Ängsten, die an unserem Selbstvertrauen nagen, auseinander zu setzen.
Das Lernen mit Ängsten umzugehen, durch das Verlassen unserer Komfortzone und durch das Sammeln von Erfahrungen, schaffen wir uns ein gewisses Urvertrauen in uns und die Welt.

Später, wenn wieder neue Ängste auftauchen, können wir uns an diese Erfahrungen erinnern und sie uns als Bild aus unserer Erinnerung hervorholen, ein Bild, das wir es trotz der Ängste geschafft haben, die Aufgabe oder das Problem zu lösen.

 

 

 

 

„Wirf deine Ängste ab, verlass dich auf deine innere Hilfsquellen, vertraue dem Leben, und es wird dir’s vergelten. Du vermagst mehr als du denkst.“

(Ralph Waldo Emerson)

 

Der Mut nicht perfekt zu sein

 

Am Meer zu sein bedeutet auch immer man selbst sein zu können.
Es ist nicht nötig sich perfekt zu präsentieren oder irgendetwas besonderes zu schaffen.
Einfach am Strand entlang gehen, barfuß durch das Wasser laufen, sich den Wind durch die Haare wehen lassen, einfach nur sein, du selbst sein.

Es ist am Meer immer alles gut so wie es ist, du genügst.

Für das Selbstvertrauen ist es wichtig sich seine eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler zu verzeihen, auch einmal mitfühlender mit sich selber zu sein.
Es muss nicht alles perfekt sein, um gut zu sein.
Selbst an diesigen und regnerischen Tagen können wir trotzdem soviel Kraft aus der Umgebung des Meeres ziehen.

Es braucht Mut sich auch einmal verwundbar und nicht perfekt zu zeigen, aber dies öffnet Herzen und Türen anderer, die sich dann oftmals ebenfalls ermutigt fühlen, sich verwundbar zu zeigen.
Diese Erfahrung befreit uns von der Angst nicht gut genug zu sein.
Es schafft ein Mitgefühl für sich und andere und führt zu einer Wertschätzung von anderen und von uns selbst.

 

 

 

„Stell dir etwas vor, und du wirst es erreichen. Träume davon, und du wirst dazu werden. Vertraue dir selbst, denn du weißt mehr, als du glaubst.“

(Unbekannt)

 

Seiner Werte bewusst sein

 

Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigenen Stärken und Schwächen.
Es ist so wichtig diese auch zu kennen und sich bewusst zu machen, sich zu überlegen, welche Dinge man gut kann oder wo etwas in der Vergangenheit besonders gut gelungen ist oder ein bestimmtes Problem gut gelöst wurde.
Außerdem ist es wichtig seinen Fokus auf seine Stärken zu richten, wie man sie weiter ausbauen und verbessern kann oder wie sich mit ihnen ein Problem lösen oder Umstände verbessern lassen können.

Schauen wir auf die Flora und Fauna des Meeres, könne wir die Einzigartigkeit dieser Meereswelt
beobachten.
Auch hier hat jedes Tier, jede Pflanze, jeder Organismus eine Stärke mit der er im Ökosystem bestehen kann.

Der eine ist ein besonders schneller Schwimmer, der andere hat besondere Sinnesorgane, mit denen er seine Beute aufspüren kann, der andere hat eine optimale Tarnung, um aus dem Hinterhalt zu jagen oder um nicht sofort Opfer eines Jägers zu werden.
Es gehen Organismen auch Symbiosen ein, um sich als Einheit mit ihren jeweiligen Stärken als Team zu unterstützen.

Sich dieser individuellen Stärken bewusst zu sein schafft die Grundlage für Selbstvertrauen.
Mit Hilfe seiner Stärken und der Kenntnis seiner Werte, seinem inneren Kompass, nach dem wir handeln, führt zu einem authentischen Leben und zu einem Ruhen in sich selbst.

Die eigenen Werte kennen ist wie der Kompass eines Bootes, an dem ich mich ausrichte, meine Stärken sind wie die Segel, die ich setzte, um mich auf die Reise über das Meer des Lebens zu begeben.

 

 

 

„Man muss die Segel in den unendlichen Wind stellen, dann erst werden wir spüren, welcher Fahrt wir fähig sind.“

(Alfred Delp)

 

Folge deiner Intuition

 

Um auf seine innere Stimme zu hören, brauchen wir eine Möglichkeit unsere Gedanken, welche oft permanent in unserem Kopf kreisen, die häufig aus selbstlimitierenden Glaubenssätzen bestehen und somit ein Gefühl der Minderwertigkeit erzeugen, zur Ruhe kommen zu lassen.

Gerade im Element des Wassers zu sein stoppt dieses Gedankenkarussell und lässt Raum, um seine innere Stimme wahrzunehmen.

Das Ansprechen aller Sinne durch das Meer lässt uns wieder mehr ins Fühlen statt ins Denken zu kommen.
Diese Stimme, die uns unsere Träume und Wünsche bewusst macht.
Das Spüren, ob mein derzeitiges Leben noch im Einklang mit diesen Wünschen ist oder ob wir etwas verändern sollten.

Das Folgen dieser Intuition, das Vertrauen darauf, dass sie uns den richtigen Weg weist, schafft Urvertrauen und ein Vertrauen in sich selbst.
Das Folgen seiner inneren Stimme bringt uns in Einklang mit uns selbst und der Welt.
Die Zufriedenheit entsteht, wenn wir dieser Stimme folgen und unseren Verstand dazu nutzen, wie wir uns auf unseren Weg machen können, wie wir Probleme und Aufgaben auf diesen Weg zu unseren Träumen bewältigen können.

Das Meer des Vertrauens liegt in dir selbst.
Du musst dir den Raum geben, es zu erfahren und den Mut haben es zu befreien.

 

 

 

„Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind ihrer Natur nach höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.“

(Arthur Schopenhauer)

Das weite Meer der Kreativität und Leichtigkeit

Das Meer ist mit seiner Schönheit und seinen wilden Naturgewalten ein Ort der Inspiration.

Das Meer ist nicht nur eine Kraftquelle, sondern auch ein Förderer der Kreativität und der Leichtigkeit.
Eine Leichtigkeit, die so wichtig zu erlangen ist, um ein Leben zu führen, das Freude bereitet und glücklich macht.

Es gibt viele Arten und Möglichkeiten Kreativität und Leichtigkeit zu erlangen, aber für mich ist das Meer ein einmaliger Ort, der mir die Gelegenheit gibt in das weite Meer der Kreativität einzutauchen.

 

Ein Ort des Rückzugs

Das Meer bietet mir die Möglichkeit ganz für mich zu sein, mich von der Außenwelt völlig abzugrenzen.

Eine Möglichkeit meine Sinne zurückzuziehen, mich nicht von anderen Sinneseindrücken, die im Alltag so geschäftig auf uns alle immerzu einstürmen, ablenken zu lassen.

In der Umgebung des Meeres kann ich mich wieder ganz auf meine Sinne fokussieren und mich in meinen inneren Raum zurückziehen.

Ich kann die salzige und mit den Geruch von Seetang gesättigte Luft riechen.
Ich kann das salzige Meerwasser schmecken, das Rauschen der Wellen hören und den Blick über den weiten Horizont schweifen lassen.

Gerade der Horizont und das Meerwasser mit seinen blauen Farben aller Schattierungen bringt mir Ruhe, Klarheit und Gelassenheit, indem es den Geist mit seinen immer wiederkehrenden Gedankenspiralen beruhigt.

Wenn ich ins Meer eintauchen kann, erfahre ich eine Leichtigkeit, ein Gefühl vom Meer getragen zu werden.

Wenn ich nur noch das leichte Gluckern des Wassers höre und spüre, wie mich das Wasser umgibt, versetzt mich dies in einen Zustand der Konzentration und durch das Fokussieren der Sinne werden die geschäftigen und umher schwirrenden Gedanken abgeschaltet.

Dieser Rückzugsort des Meeres führt mich in meinen inneren Rückzugsort, führt mich zu Leichtigkeit und gleichzeitig zu Konzentration, die Platz machen für neue Gedankenfunken, einen Funken der Kreativität.

 

 

 

 

„Nur das Leichtere trägt auf leichten Schultern der Schöngeist, aber der schöne Geist trägt das Gewichtige leicht.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

 

Achtsamkeit auf seine innere Stimme

 

Das Wahrnehmen der eigenen Sinneseindrücke am Meer holt mich in den gegenwärtigen Augenblick.

Es ist wie ein meditativer Zustand, indem ich meiner Intuition und meiner inneren Stimme sehr nahe kommen kann.

Es ist gerade diese Einfachheit, einfach am Meer zu sein, nichts tun zu müssen, sich in Muße auf diesen Raum und seine Weite einzulassen, nicht abgelenkt werden und sich nicht fremdgesteuert fühlen.

Gerade diese Einfachheit führt dazu, wieder bei mir selbst zu sein.

Aber auch beim Surfen kann ich meine Achtsamkeit schulen.

Das Fokussieren auf die ankommende Welle und das Anpaddeln der Welle erfordert höchste Konzentration.

Wenn ich dann die Welle surfe, bin ich genau in diesem Moment, erlebe ganz intensiv diesen einen Augenblick und dies macht den Geist frei, frei von Ängsten und Selbstzweifeln, wieder frei für neue Ideen.

Achtsamkeit ist ein wieder bei sich selbst Ankommen, ein wieder auf seine Gefühle und Bedürfnisse zu achten.

Ich kann mir die Frage stellen, was ich im Moment brauche, um mich gut und glücklich zu fühlen.

Häufig fällt es mir schwer die Antworten auf diese Frage im Alltag mit seinen Aufgaben und Pflichten wahrzunehmen, zu spüren was mir gut tut und was nicht.

Das Meer macht es mir leicht wieder in diese Achtsamkeit zu kommen und meine innere Stimme zu hören, darauf zu hören, welche kreativen Impulse sie mir gibt.

 

 

 

 

„Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick.“

(Zen Weisheit)

 

Spielerische Leichtigkeit

 

Die Bewegung beim Schwimmen und Surfen, das in das Element Wasser Eintauchen, löst bei mir eine kindliche Freude aus.

Eine Freude, die Dinge einfach nur zu tun, ohne dass sie einen bestimmten Nutzen oder einen tieferen Sinn haben, ohne eine Verpflichtung darin zu sehen.

Diese spielerische Leichtigkeit lässt alle Anspannungen abfallen.

Ich fühle mich lebendig, frei und ungezwungen.

Diese Freude, dieses Glücksgefühl lässt den Ideen und Gedanken freien Lauf.
Es ist wie eine Erholung, eine Energiequelle für den Geist.

Es setzt eine Kreativität ein, die aus dem tiefen Inneren kommt und sich den Weg frei bahnen kann, durch die Mauer der selbstlimitierenden Gedanken hindurch, frei an die Oberfläche gelangen kann.

Zu Beobachten ist diese spielerische Leichtigkeit auch bei den Delphinen.

Mit ihren Sprüngen aus dem Wasser zeigen sie ihr Spiel- und Kommunikationsverhalten.

Delphine betreiben manchmal auch sogar das Wellensurfen und durch ihre Neugierde kann es passieren, dass sie auch in Anwesenheit von Tauchern und Schwimmern ihren Spieltrieb mit den Menschen zeigen.

 

 

 

 

„Werde wieder wie ein staunendes Kind, das die Welt entdeckt. Jeden Augenblick neu.“

(Tibetisches Sprichwort)

 

Struktur und Rahmen

 

Um die Ideen einfangen zu können, brauche ich auch eine Struktur, einen Rahmen.

Etwas voran sich der Geist festmachen kann.

Am Meer ist es aufgrund der Weite der Landschaft natürlich etwas schwieriger sich diesen Rahmen zu schaffen.

Aber durch genaues Beobachten der Küstenabschnitte und der Tier- und Pflanzenwelt lässt sich erkennen, dass es auch dort eine Struktur gibt wie z.B. der Aufbau von Felsformationen, des Seetangs oder der Muscheln, die mit ihrer Schale gerade oft eine symmetrische Struktur besitzen.

Bei Strandspaziergängen sammle ich sehr gerne Muschelschalen und betrachte ihre unterschiedlichen Formen und Farben, was ich dann auch wiederum als eine Achtsamkeitsübung nutzen kann.

Aber nicht nur die räumliche Struktur, sondern auch gewisse Routinen geben mir den Rahmen, um meine Gedanken zu sortieren.

Dies kann sich in regelmäßiger Bewegung, die ich zu bestimmten Zeiten fest in den Tagesablauf einbaue, wie z.B. Schwimmern, Surfen und Strandspaziergängen äußern und dem Tag damit eine Struktur verleihen.

Eine Struktur, die für mich wichtig ist, um auch in die Umsetzung meiner Ideen zu kommen.

 

 

 

 

Ideenaustausch

 

Wichtig für die eigene Kreativität ist auch der Austausch von Ideen mit anderen.

Wenn ich mich am Meer zurückgezogen habe und meine Ideen aus meinem Inneren geschwemmt wurden, ist es eine große Bereicherung, diese Ideen mit anderen auszutauschen und zu kommunizieren.

Andere Sichtweisen und andere kreative Ideen können in der Gemeinschaft zu größerer Wirksamkeit und größerem Potential führen.

Auch Wale und Delphine scheinen durch Laute und bestimmtes Schwimmverhalten miteinander zu kommunizieren.

Wo gibt es Nahrung zu finden, wo lauert Gefahr?

Ideen müssen allein und in der Einsamkeit entwickelt werden, aber um sie zu verbessern und zu bereichern ist die Kommunikation oft eine große Hilfe.

 

 

 

 

Kreativität ist ein einsamer Prozess, der Neugierde und Leichtigkeit, sowie achtsames Beobachten und Fokus braucht.

Das Meer ist ein Ort, der mir eine Umgebung, einen Rahmen schafft, in dem meine Intuition, meine innere Stimme gehört werden kann.

Ein Ort, an dem die Ideen an die Oberfläche kommen.

Das Meer ist ein Ort, an dem ich meine spielerische Leichtigkeit wieder finden kann, welche mir hilft, mein Glück und meine Freude zu finden.

 

 

 

„Nur das, was in Freiheit wahrhaft aus uns selbst kommt, hält die Seele wirklich und wahrhaft fest.“

(Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die langsamen Schritte auf dem Weg

 

Das Meer gibt uns viele erstaunliche Beispiele für die Notwendigkeit und was es für Vorteile bieten kann, manchmal seine Schritte zu verlangsamen und sich mit mehr Ruhe, Beharrlichkeit und Achtsamkeit auf seinen Weg zu machen.

Wir glauben, dass sich unsere Vorhaben nur mit größter Anstrengung, Effizienz und Schnelligkeit umsetzen lassen.

Aber oft ist gerade die Langsamkeit und Ruhe der Schlüssel, um auf seinen Weg weiterzukommen.

Manchmal müssen wir sogar ein paar Schritte zurückgehen, die Dinge noch einmal genauer betrachten, einzelne Aspekte neu aufnehmen, sie überdenken und überarbeiten.

Wenn wir alles immer nur in Eile tun, entgehen uns viele wichtige Details und Hinweise, die vielleicht wichtig für uns sein könnten.

 

 

 

 

„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.“

Gotthold Ephraim Lessing

 

-Eine gute Gründung

Um sich auf den Weg zu machen, brauchen wir natürlich ein Ziel, worauf wir unseren Fokus richten können.

Und um dieses Ziel zu erreichen, sollten wir eine solide Planung und eine gute Grundlage schaffen.

Wie können wir unser Ziel erreichen?

Was brauchen wir auf dem Weg dorthin?

Wie können wir uns ein Fundament an Stärken aufbauen, damit wir nicht bei den ersten Schwierigkeiten vom Weg abgebracht werden?

Man kann dazu z.B. Muschelbänke betrachten. Die Muscheln haften sich mit besonderen Haftfäden an Felsen und haben so die Möglichkeit Nahrung aus dem Wasser zu filtrieren, ohne mit der Brandung und dem starken Sog der Unterströmung fortgespült zu werden.

Hier nehmen sie langsam immer mehr an Größe zu und bilden ganze Muschelbänke aus.

Auch bei der Entstehung von Korallenriffen können wir diese langsame Gründung und Bodenhaftung beobachten.

Die Korallenpolypen können aus dem Meerwasser Kalzium und Karbonat aufnehmen und bilden dann daraus ein Kalkgerüst und es entstehen Riffe, die lebende Kolonien von über 1200 Jahre enthalten können.

Auch wir brauchen eine gute Gründung in uns selbst, damit wir nicht von widrigen Umständen weggespült werden, eine Haftung an unseren Stärken und Fähigkeiten, um diesen Umständen standzuhalten.

 

 

 

 

„Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

-Unterstützung durch Gemeinschaft

Oft schaffen wir es aber nicht allein auf unserem Weg voran zukommen, sondern wir brauchen Hilfe oder ein bestimmtes Umfeld, Menschen, die uns ein Stück auf unserem Weg begleiten und unterstützen.

Auch um sich gute und hilfreiche Beziehungen aufzubauen, müssen wir uns Zeit nehmen.

Das Ökosystem im Korallenriff ist auch hier ein gutes Beispiel für eine symbiotische Gemeinschaft.

Die Korallenpolypen leben in einer Symbiose mit einzelligen Zooxanthellen. Dabei bietet der Polyp den Zooxanthellen in ihrem Inneren Schutz und die Zooxanthellen versorgen den Polypen durch Photosynthese mit Nährstoffen.

Viele Fische finden Nahrung im Riff und ernähren sich vom Riff selbst. Ebenso sorgen Fische dafür, dass Algenbewuchs die Korallenriffe nicht überwuchert und dienen wiederum Raubfischen als Nahrung.

Auch wir kommen mit Hilfe von anderen manchmal schneller und besser ans Ziel, weil sie uns helfen können, bestimmte Fähigkeiten zu erlernen, oder uns vor Gefahren schützen und uns Hinweise geben, die wir allein nicht gesehen hätten.

Aber um solche Beziehungen aufzubauen, braucht es Zeit. Zeit, damit Vertrauen wachsen kann und auch Zeit, um selber seine Talente und Fähigkeiten einzubringen, so dass auch wir eine Hilfe für andere sein können.

 

 

 

 

-Andere Wege gehen

Manchmal werden wir auch ausgebremst durch Umstände, die wir nicht verändern können.

Es werden uns Hindernisse in den Weg gelegt, die wir umgehen müssen. Dann brauchen wir neue Lösungsstrategien und Lösungsansätze und gleichzeitig sollten wir unser Ziel dabei nicht aus den Augen verlieren.

Man kann dies mit der Navigation beim Segeln vergleichen. Der Kurs ist abgesteckt, aber durch ungünstige Windverhältnisse kann man sein Ziel nicht auf dem vorgesehenen Kurs erreichen.

Also muss man durch Kursänderungen und längere Schläge versuchen seinen Zielhafen zu erreichen. Dies dauert zwar länger, aber durch Annehmen der gegebenen Umstände und durch eine neue Ausrichtung gelangt man trotzdem an sein Ziel.

Auf dem geänderten Kurs können wir neue Erfahrungen machen und neue Erkenntnisse gewinnen, die wir auf unserem geplanten Weg nicht erlebt hätte.

 

 

 

 

„Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.“

Konfuzius

 

 

-Zeit für Erholung

Oft ist es auch gut seine Schritte zu verlangsamen, sich einfach treiben zu lassen, die Dinge auf sich zukommen zu lassen.

Wenn wir unsere Vorhaben zu verkrampft und verbissen angehen, uns selber zu sehr unter Druck setzen, verlieren wir unsere Energie und müssen schon bevor wir unser Ziel erreichen aufgeben.

Manchmal fügen sich die Dinge auch von allein oder mit mehr Leichtigkeit. Es ist dazu nur wichtig ein Vertrauen in sich und in die Welt zu entwickeln, einen Glauben, dass es positiv für uns ausgehen wird.

Nur wenn wir alles einmal verlangsamen und uns Zeit für uns selber nehmen, uns mit Dingen beschäftigen, die uns zur Ruhe kommen lassen, können wir auch wieder Kraft tanken, um weiter beständig auf unserem Weg zu gehen.

Wenn man sich dazu als Beispiel die Quallen anschaut, die sich vom Wind und der Meeresströmung treiben lassen, finden sie so auch auf ihrem Weg die Nahrung, die sie brauchen, ganz ohne große Anstrengung.

Mit Ruhe und Geduld kommt man oft viel weiter und ebenso werden die eigenen Energiereserven geschont.

 

 

 

 

„Alles Schwierige hat seinen Ursprung im Leichten und alles Große im Kleinen.“

Laotse

 

 

-Lernen von Fähigkeiten

Weiterhin brauchen wir auch immer eine gewisse Zeit, um bestimmte Fähigkeiten aufzubauen oder zu verbessern. Nur wenn wir etwas langsam tun, uns konzentrieren, können wir neue Fertigkeiten erlernen.

Häufig sind es die kleinen Details, die eine große Veränderung bewirken und einen weiter voran bringen. Nur müssen wir bei diesen Dingen eben genauer hinschauen.

Wichtig ist auch, dass neu gelernte Prozesse Zeit brauchen, um von uns verarbeitet zu werden und um sie zu festigen, damit sie zum richtigen Augenblick eingesetzt werden können.

Der Hummer ist z.B. ein eher langsames Tier. Er hat aber durch den richtigen Gebrauch seiner Scheren und Antennen eine ausgefeilte Jagdtechnik entwickelt, so dass seine Langsamkeit kein Mangel darstellt.

Seine Scheren und Beine kann er optimal als Werkzeuge einsetzen. Mit seiner größeren Schere, der Knackschere, kann er seine Beute aufbrechen, mit der kleineren Schere, der Greifschere, hält er seine Beute fest.

Auch das zweite und dritte Beinpaar besitzen kleinere Scheren, mit denen er seine Beute bearbeiten kann. Außerdem besitzt der Hummer einen starken Panzer, der sich langsam entwickelt und durch Häutung immer wieder dem Wachstum angepasst wird. Er bietet dem Hummer einen optimalen Schutz.

Was wir auf unserem Weg lernen, welche Erfahrungen wir machen, was wir erleben und welchen Menschen wir begegnen, macht unser Leben so reich und aufregend.

 

 

 

Ob wir unser Ziel erreichen oder nicht, wir entwickeln uns dabei immer weiter. Wichtig ist, dass wir auf unserem Weg nie die Freude und Leichtigkeit verlieren.

Wir sollten nur wirklich losgehen, nicht still stehen, lieber mal die Schritte verlangsamen oder vielleicht auch mal ein paar Schritte zurückgehen, Hindernisse umgehen, aber wir werden auf dem Weg immer Neues entdecken und dabei unser Leben und das Leben anderer bereichern.

 

 

 

 

„Was du bekommst, beim Erreichen deiner Ziele, ist nicht so wichtig, wie das, was du dabei wirst.“

Henry David Thoreau

Der Abschied und Neubeginn

Manchmal stehen wir an einem Punkt in unserem Leben, an dem wir bemerken, dass es Zeit für eine Veränderung ist.
Ein diffuses Gefühl, dass etwas im Moment nicht richtig harmoniert zwischen unserem Denken, Fühlen und Handeln.

Dies könnte dann für uns der Zeitpunkt sein, zu überlegen, ob wir nicht gewisse Dinge in unserem Leben loslassen sollten:

Altes, was uns belastet, alte Denkmuster und Verhaltensweisen, Beziehungen und vergangene Ereignisse.
All die Dinge, die uns daran hindern uns weiter zu entwickeln, die uns daran hindern glücklich zu sein und ein Leben zu führen, welches uns entspricht und vor allem, das loslassen, was uns daran hindert unser ganzes Potential auszuschöpfen.

 

„Loslassen: Etwas niederlegen können, ohne es als Niederlage betrachten zu müssen.“

(Henriette Wilhelmine Hanke)

 

 

 

 

Loslassen ist ein Prozess, der unglaublich schwer ist, weil er uns mit unseren inneren Ängsten und Blockaden konfrontiert und der dazu führt, dass wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen.
Eine Vergangenheit, in der wir so vieles geliebt haben, aber die auch gekennzeichnet ist von Verlusten, Wut, Trauer und manchmal auch sehr schmerzhaften Ereignissen.
All diese Dinge durchleben wir wieder neu, wenn wir uns mit ihr beschäftigen.

Warum sollten wir uns diesem Prozess aussetzen?
Was macht dies für einen Sinn?
Wie kann uns das Meer dabei helfen?

Ich glaube, dass es die Anstrengung wert ist, weil der Prozess des Loslassens uns zu mehr innerer Freiheit führt, zu mehr Selbstakzeptanz, zu mehr Mitgefühl und Verständnis, sowohl uns selbst als auch anderen gegenüber und letztendlich ist er auch ein wichtiger Baustein, um uns zu einem authentischen Leben zu verhelfen.

Bei diesem Prozess und den einzelnen Schritten dahin, kann uns das Meer unterstützen, es uns vielleicht etwas leichter fällt diesen Weg zu gehen.

 

 

 

 

Wie fängt man an loszulassen?

Indem man sich auf eine Innenschau begibt.
Hilfreich um seinen alten Ballast auf die Spur zu kommen sind Fragen wie:

Was habe ich für Gedanken und Situationen, die mich belasten, die mich einengen, die mich zurückhalten, die mich in eine schlechte Stimmung versetzen, was schmerzt, was macht mich wütend und was traurig, wo habe ich Angst vor etwas?

Dann die wichtige Frage:

Will ich mich so fühlen, wie in dieser Situation?
Bringt es mich weiter, dass ich mich in dieser Situation so fühle oder ist es sogar eher kontraproduktiv?

Bei den meisten negativen Gedanken kommen wir zu dem Schluss, dass sie nicht dienlich sind und wir uns sogar selbst damit sabotieren.

 

 

„Das Leben lässt sich nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.“

(Søren Kierkegaard)

 

 

 

 

Bei diesem inneren Dialog, indem wir uns mit unserer Vergangenheit und unseren Blockaden beschäftigen, kann uns das Meer zu mehr innerer Ruhe und Klarheit verhelfen.
Der Blick in die Weite und der Horizont bringt uns in eine ruhige Stimmung, so dass wir besser unsere Gedanken sortieren können.
Außerdem versetzt das Meer mit seiner Weite und auch mit seiner fast unvorstellbaren Tiefe alles in eine andere Relation zueinander.

Wir wirken dagegen mit unseren Sorgen und Problemen so winzig und klein, dass viele Dinge in einem anderen Licht und nicht mehr so bedeutend erscheinen.

Bei der Beobachtung der Wellen und Gezeiten kann man sehen wie Spuren im Sand weg gewaschen werden, wie  Felsen und Steine umspült werden, quasi reingewaschen werden.

Aber auch das Meer selbst lässt Dinge los, indem es sie an den Strand spült oder wie Treibgut mit der Strömung davon ziehen lässt.
Auch wir lassen unseren Ballast beim Loslassen von dannen ziehen.
Wir können symbolisch unsere Gedanken und die Dinge, die wir loslassen möchten dem Meer übergeben.

Sie in die Tiefe hinabschicken, sie von der Strömung davon treiben lassen oder auch von den Wellen abwaschen lassen.

 

 

 

 

Loslassen führt dazu , dass wir zu der Ansicht kommen, dass das was wir uns gewünscht haben, was wir mal getan haben, was mal unsere Träume und Ziele waren, womit wir uns mal beschäftigt haben, in Frieden gehen lassen können.
Es die Erkenntnis gibt, dass es eine Zeit gab, wo diese Dinge nützlich und richtig waren, uns in der Persönlichkeitsentwicklung weiter gebracht haben, wir aber ihnen jetzt entwachsen sind.
Mit den Erfahrungen, die wir gemacht haben, haben wir neue Fertigkeiten gelernt und wir können sie vielleicht nutzen, um es in Zukunft besser zu machen oder um neue Ideen besser umzusetzen.

Auch das Meer lässt Substanzen in die Tiefe hinabgleiten.

Dort werden sie dann von Organismen zersetzt und das dabei entstehende Substrat dient wiederum für neue Organismen zum Wachsen.
Auch im Meer ist alles in Bewegung und unterliegt Auf- und Abbauprozessen.
Wir können ebenso Altes loslassen, aber manchmal ein Teil, eine Erfahrung zum Aufbau von Neuem nutzen.

Wenn wir uns von Altem trennen, entsteht auch immer Raum für Neues.

Unser Herz wird offen und wir sind bereit wieder neue Erfahrungen und Ideen aufzunehmen.

 

 

 

 

Loslassen bedeutet  immer ein wenig Abschied nehmen, was natürlich auch immer schmerzhaft ist.
Das Meer kann uns dabei aber Trost spenden.
Es klärt unseren Geist, schenkt uns eine meditative Ruhe und zeigt uns, dass alles immer einem Wandel unterliegt, aber es auch gleichzeitig eine Beständigkeit gibt.
Die Wellen und Gezeiten sind dafür ein gutes Beispiel.
Die Kraft der Wellen und der Gezeiten, führen auch Veränderungen an den Küsten herbei, sind aber auch gleichzeitig in ihrem Kommen und Gehen wie eine Konstante.

 

 

 

Nach dem Loslassen fühlt es sich leer in einem an, wenn all die Energie, die sich angestaut hat, nun entladen ist.
Wie eine Welle, die die Windenergie in sich weiter trägt, bis sie durch die Reibung mit dem Meeresboden bricht und ihre ganze Energie abgibt.
Man fühlt sich befreit.
Es ist Raum geschaffen, Platz für Neues.
Man kann diesen Raum wieder anfüllen.
Aber es ist auch gut sich erst einmal Zeit für seinen Abschied zu nehmen und sein Herz offen zu halten für den Neubeginn.

Das Alte weicht langsam zurück, wie das Meer bei einsetzender Ebbe zurückweicht und es wird ebenso langsam wieder mit Neuem gefüllt, wie die Flut langsam das Wasser an den Strand spült.

 

 

„Meer

Wenn man ans Meer kommt

soll man zu schweigen beginnen

bei den letzten Grashalmen

soll man den Faden verlieren

und den Salzschaum

und das scharfe Zischen des Windes

einatmen

und ausatmen

und wieder einatmen.

Wenn man den Sand sägen hört

und das Schlurfen der kleinen Steine

in langen Wellen

soll man aufhören zu sollen

und nichts mehr wollen

nur Meer

nur Meer.“

(Erich Fried)

Der Mut zur Veränderung

Die Küstenlandschaft ist geformt und kreiert durch das Meer, den Wind,  das Wasser und die Wellen.
Die Felsenküsten erscheinen als etwas so Standfestes, Unverrückbares und Bleibendes.
Hohe Klippen fallen steil und massiv zum Meer ab und wirken wie eine Burg, die sich dem Meer entgegenstellt.
Doch sie sind permanent den Elementen ausgeliefert und noch so kleine Kräfte vermögen den Fels zu verformen.

Man kann die Küstenformungsprozesse in drei Kategorien einteilen:

1. Konstruktive Prozesse: hierzu gehören z.B.: Heraushebung von Erdkrustenteilen, Vulkanbildung und bei Vulkaneruption austretende Lava, die nach Erkalten neue Abschnitte bilden kann.

2. Schützende Prozesse: hier schützen z.B.Seegraswiesen, Kelpwälder, Mangrovenbestände und Korallenriffe die Küstenabschnitte vor Erosionen.

3. Destruktive Prozesse: dies sind z.B.: Felsstürze, Erosionen durch Brandung, Kalbung und Abschmelzung von Gletschern.

 

 

 

Auch wir sind ständig den Stürmen und Elementen des Lebens ausgesetzt und werden durch sie in unserer Persönlichkeit geformt.
Unsere Ängste und inneren Kritiker sind ein Teil unserer schützenden Prozesse.
Sie wollen uns vor Gefahren bewahren, belassen uns aber in unserer Komfortzone, so dass wir nicht wachsen können.

Wenn wir nicht aus unserem gewohnten Alltag ab und an heraustreten, führt dies dazu, dass wir nichts Neues mehr lernen, unsere Komfortzone sogar immer kleiner wird und wir dann dazu neigen nur noch Gewohntes zu tun.
Auch wenn wir nicht auf unsere eigene innere Stimme hören, sondern nur auf die Meinung und Vorstellung anderer, entwickeln wir uns nicht mehr weiter. Manchmal verlieren wir sogar Fertigkeiten, werden enger in unseren Vorstellungen und verlieren unsere Offenheit.
Dies sind dann destruktive Prozesse an unserer Persönlichkeit.

Schwierigkeiten und Probleme lösen, Lernen von neuen Fertigkeiten, Bewältigung von Ängsten lassen uns aus unserer Komfortzone heraustreten und führen dazu, dass wir uns entwickeln und wachsen, dass wir an Stärke dazugewinnen, neue Fertigkeiten erlernen, unser Repertoire, wie wir Probleme angehen, erweitern, unsere Persönlichkeit weiter aufbauen.
Dies ist dann ein konstruktives Wachstum unserer Persönlichkeit.

 

 

 

„Die Angst ist die andere Hälfte von Mut.“

(Reinhold Messner)

 

Durch kleine Veränderungen, kleine Schritte, können wir unsere manchmal schlechten, in Stein gemeißelten Gewohnheiten ändern.
Es bedarf dabei nicht immer den großen Sturm, die großen Kräfte.
Über die Zeit reichen kleine Impulse, um eine große Veränderung zu bewirken.

Warum fällt es uns so schwer alte Gewohnheiten, die uns nicht mehr nützlich sind, hinter uns zu lassen?
Warum bleiben wir manchmal zu unbeweglich, wie ein Fels in der Brandung?
Wird dieser Fels aber nicht trotzdem durch die Kraft des Wassers und der Wellen geformt?

Es fehlt uns am Anfang oft der Mut.
Wir bleiben lieber in unserer Komfortzone, bei unseren Gewohnheiten.
Dort fühlen wir uns sicher, dort glauben wir alles im Griff zu haben.
Aber es nagen an uns auch die Stürme des Lebens, die auf uns hereinbrechen, ohne dass wir diese Umstände steuern können.
Uns formen eben auch diese Erfahrungen und Ereignisse im Leben, Menschen, die uns begegnen.
In kleinen Schritten, wie der kontinuierliche Einfluss der Elemente auf die Küsten, können auch wir etwas bewegen, etwas formen, andere Menschen inspirieren.
Wir brauchen nur diesen Mut, diese Anfangsimpulse, um etwas zu verändern.
Selbst wenn wir es nicht perfekt machen, Fehler begehen, scheitern, werden wir aus diesen Erfahrungen lernen.
Und je mehr Erfahrungen wir machen und auch einmal scheitern, desto mehr werden wir uns Richtung Erfolg bewegen und in unserer Persönlichkeit daran wachsen.

 

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“
(Demokrit)

 

 

 

Manchmal braucht der Ozean lange, um diese unglaublichen Küstenlandschaften zu formen.
Aber durch seinen stetigen Einfluss schafft er es, diese grandiosen Landschaften zu kreieren.
Wenn wir etwas ändern wollen, dann sollten wir es in kleinen Schritten tun.
Damit wir nicht vor den Aufgaben zurückschrecken.
Damit wir nicht vor diesen Aufgaben stehen, wie vor einer nicht überwindbaren Welle, uns diese Situation als nicht zu bewältigen erscheint.
Es reichen kleine Schritte, kleine Tropfen.
Diese sollten aber stetig und unaufhörlich sein.
Immer ein kleines Stück weiter, bis sich die ersten Sandkörner ablösen und der Stein anfängt zu bröckeln.

 

 

Habe Mut die Veränderung zu wagen!

 

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

(Lucius Annaeus Seneca)

Die Angst als Weg zur Freiheit

Manchmal zeigt sich das Meer mit so einer Kraft und Stärke.
Wenn hohe Wellen auf mich zukommen, wie unüberwindbare Naturgewalten, dass es mich für einen Moment in eine lähmende Angst versetzt.

Eine Angst, die mich kurz erstarren und mich für einen kurzen Augenblick zögern lässt.
Eine starke Unsicherheit, die hochkommt und ich nicht fähig bin richtig und konsequent zu handeln, z.B. mit aller Kraft eine Welle anzupaddeln oder im entscheidenden Moment unter einer Welle durch zu tauchen.

Besonders in entscheidenen Momenten, z.B. eine Welle zu meistern, in denen ich nicht zögern darf und dann diese Angst kommt, wird es mir nicht gelingen, die Welle zu reiten und sie wird mich mit in die Tiefe ziehen.

Angst zieht mich in die Tiefen meiner Emotionen und es fehlt mir dann an Klarheit und Fokus.

Warum hält mich diese Angst zurück, sogar bei den Dingen oder vielleicht gerade besonders bei den Dingen die ich liebe und gerne mache?

Diese Angst, die dazu führt, dass ich nicht klar entscheiden kann, nicht konsequent handeln kann.

Warum will ich vor dieser Angst fliehen, dieses Gefühl nicht haben?

Dabei ist sie so ein wichtiges und sinnvolles Gefühl.
Sie macht uns auf Gefahren aufmerksam. Sie ist ein Schutzmechanismus.
Sie macht uns in gefährlichen Situationen besonders konzentriert, schärft die Sinne und versetzt den Körper in höchste Alarm- und Leistungsbereitschaft.

Aber manchmal überrollt sie uns wie eine Welle und lässt uns gelähmt und handlungsunfähig zurück.
Das ist dann diese Angst, vor der ich am liebsten fliehen möchte.

Mir ist es wichtig, mir klar zu machen, dass die Angst ein Signal ist, dass mir etwas besonders wichtig ist, mir etwas besonders viel bedeutet und ich Angst habe es zu verlieren.

Denn unser Geist möchte uns lieber im Gewohnten belassen, in den Situationen, die wir kennen und er möchte Liebgewordenes bewahren.
Daher signalisiert uns die Angst, dass wir unser gewohntes und geschätztes Terrain verlassen.

Aber hinter dieser Angst befindet sich das Wachsen an der Herausforderung, eine Befreiung von selbstlimitierenden Glaubenssätzen, neue Erfahrungen und Freiheit.

Wie kann ich mit dieser Angst umgehen?

Ich sollte das Gefühl akzeptieren, anerkennen, dass es eine schützende Funktion hat.
Mir darüber klar werden, dass dieses Gefühl an sich nicht schlimm ist.
Und vor allem versuchen, wenn es die Situation erlaubt, gedanklich ein paar Schritte zurückzutreten und mir zu überlegen, was ich für Handlungsoptionen habe, kleine Schritte, die ich gehen kann, wenn ich wieder in so eine Situation gerate, die mir Angst macht.

Im Umgang mit der Angst hat mich das Meer sehr viel gelehrt und hier besonders das Surfen.

Beim Surfen bedeutet es für mich manchmal, dass ich lerne zu akzeptieren, dass das Meer heute stärker ist und ich dadurch auch lernen kann gewisse Dinge hinzunehmen.

An manchen Tagen sehe ich die Wellen aber auch als eine Herausforderung, an der ich wachsen kann.

Wenn ich es geschafft habe, mich dieser Herausforderung zu stellen, dann habe ich das Gefühl einen Teil der Stärke des Meeres zurückzubekommen.

Geh daher ganz bewusst dahin, wo deine Angst ist.

Sie gibt dir Hinweise, wo dein Herz ist, was dir viel bedeutet und ihre Überwindung führt dich zur Freiheit.

Die Stille in Dir

Manchmal ist es wichtig einen Rückzugsort für sich zu haben, um sich von der stressigen und geschäftigen Außenwelt zurück zuziehen.

Eine Außenwelt, die häufig so lärmend ist und in der wir einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt sind.
Eine Außenwelt, die es fast unmöglich macht noch seine innere Stimme zu hören.

Diese Stimme, die so wichtig ist, um ein Leben zu führen, welches einem entspricht.
Diese Stimme, die man braucht, um Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit einem selbst sind.

Daher brauchen wir Raum, einen Ort der Stille, der einen von anderen äußeren Sinneseindrücken abschirmt.
Einen Ort, der es ermöglicht den Zugang zu seiner eigenen Intuition und seiner inneren Stimme zu finden.

Für mich ist das Schwimmen eine Möglichkeit, in eine Welt der Stille abzutauchen.
Das Schwimmen im Meer entführt einen noch zusätzlich in eine ganz eigene (Unterwasser-) Welt.
Dieses Reich mit seinen Meeresbewohnern, Steinen, Seegräsern und ja auch eigenen (Kelp-) Wäldern.

Eine faszinierende Welt, die mich auch sofort an Jules Verne „20.000 Meilen unter dem Meer“ denken lässt.
Wo ein Kapitän Nemo auch der äußeren Welt entflieht und ein Professor Aronnax, der von dieser diversen und geheimnisvollen Unterwasserwelt so fasziniert ist.

Schwimmend habe ich dann auch ein klein wenig das Gefühl ein Teil dieser Welt zu sein.

Aber es sind nicht nur diese spannenden Eindrücke, sondern auch diese Möglichkeit, durch die gleichförmige Bewegung des Schwimmens und des Atmens, mich in einen meditativen Zustand zu bringen.

Wenn ich beim Schwimmen die Augen schließe und mich nur auf das Fühlen konzentriere, den leichten Wasserwiderstand beim Armzug an den Händen, das Vorbeigleiten des Wassers am Körper, dann fühle ich mich vom Wasser getragen und ich fühle mich ganz leicht.

Und dann ist sie auf einmal da, diese Stille.
Eine innere und äußere Stille.
Du merkst, dass sich diese Stille in Dir selbst finden lässt.
Deine Gedanken verebben. Du fokussierst dich nur auf den Moment und du fühlst dich als Teil der Unterwasserwelt.
Frei, leicht, geborgen, einfach du selbst.
Da ist kein du musst, du sollst, du darfst nicht….. !

Einfach nur Stille.
Die Ruhe des Geistes.
Ruhe der Gedanken.
Keine Wertung.
Es ist gut so wie es ist!
Du bist gut so wie du bist!

Schwimme zu Dir in deine Unterwasserwelt und finde die Stille in Dir!

Die Magie des Augenblicks

Surfen ist für mich eine Möglichkeit ganz bei mir selbst zu sein. Wenn wieder so ein starker Gedankenzirkus im Kopf seine Kreise zieht, mit Sorgen, Ängsten und Selbstzweifeln, bringt mich das Surfen wieder ins Hier und Jetzt.

Du musst dich beim Wellenreiten so auf die ankommenden Wellen, auf die Gegebenheiten, fokussieren, dass du keine Zeit hast an irgendetwas anderes deine Gedanken auszurichten.

Du musst manchmal ganz schnell reagieren, wenn du eine Welle bekommen möchtest, darfst nicht zögern und musst dann in diesem einen Augenblick deine ganze Kraft einsetzen, um die Welle an zu paddeln.

Du bist ganz bei dir, deine Sinne sind gespannt, fokussiert und dann, durch deine Kraftanstrengung, erlebst du plötzlich ein Gefühl der Leichtigkeit, Schwerelosigkeit und Freiheit.
Genau in diesem Augenblick, eine Präsenz, du bist ganz bei dir, alles andere um dich herum wird ganz klein und verschwimmt.

Du fühlst dich getragen, geborgen. Da ist keine Angst. Da sind keine Zweifel. Du fühlst dich frei.
Eins mit dir und dem Meer.

Du kannst nicht beeinflussen, wie die Wellen auf dich zukommen.
Du kannst nur versuchen, dich auf diesen einen Augenblick zu fokussieren.

Manchmal schaffst du es nicht, diese Welle zu bekommen. Vielleicht geht sie unter dir durch oder sie zieht dich mit wie in einem Schleudergang.

Dann versuchst du es immer wieder und wieder. Und irgendwann schaffst du es. Die Welle nimmt dich mit.
Du erlebst die Magie des Augenblicks.
Losgelöst von allen Sorgen, Ängsten und Selbstzweifeln, einfach nur du selbst, frei und lebendig.
Diese Lebendigkeit und Freiheit, die süchtig macht. Die man immer wieder erleben möchte. Wofür man sich immer wieder anstrengt. Alles gibt.

Danke Ozean, für die magischen Augenblicke !

I feel blue

Blau,

für die einen einfach eine Farbe, die vorwiegend im Farbspektrum bei einer Wellenlänge zwischen 460 bis 480 Nanometern liegt und zu den drei Primärfarben gehört.
Eine Farbe von der wir ständig umgeben sind. Der blaue Planet,unsere Erde, die aus dem All betrachtet blau erscheint, da dreiviertel der Erdoberfläche aus Wasser besteht. Wir selbst, unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser.
Wir nehmen das Meer als Blau war, da durch die Reflexion des Sonnenlichtes an der Meeresoberfläche,kurzwelliges Licht (blau) reflektiert und langwelliges Licht absorbiert wird.
Die unterschiedlichen Blautöne und Farbnuancen der Meere entstehen durch im Meerwasser gelöste Substanzen, wie Algen, Plankton, Sediment usw., werden aber auch durch unterschiedliche Wassertiefen beeinflusst.

Für andere hat Blau aber auch eine Bedeutung über das Physikalische hinaus:

Blau wird mit Ruhe und Frieden verbunden. Eine Farbe, die die Entspannung fördert.
Außerdem signalisiert sie Sicherheit und Vertrauen und gibt ein Gefühl der Geborgenheit.
Das Blau des Wassers steht für Klarheit und Reinheit und wie Forscher der University of British Columbia in Vancouver (Ravi Metha und Juliet Zhu ) herausgefunden haben, soll es auch die Kreativität anregen und zur Förderung von Lösungsstrategien beitragen.

Aber warum heißt es dann im Englischen : “ I feel blue !“ , wenn damit ein Gefühl von Melancholie und Traurigkeit gemeint ist ?
Wenn man sich in die Meereslandschaft begibt und die blaue Weite des Horizont betrachtet, kann schon das Gefühl von Melancholie und Wehmut entstehen. Aber erwächst nicht gerade aus dieser Melancholie und Traurigkeit auch eine gewisse Klarheit ?
Braucht es nicht manchmal eine gewisse Traurigkeit, um über bestehende Situationen zu reflektieren. Müssen wir nicht auch diese „negativen“ Emotionen absorbieren, um dann aus der Reflexion heraus neue Klarheit zu erlangen?
Ist es nicht so, dass aus der Verarbeitung von Melancholie, auch Kreativität entsteht?
Es zu kreativen Lösungsansätzen kommt ?
Wenn man ins Blau eintaucht, in Betrachtung des blauen Meeres, aber auch wenn man sich tatsächlich ins blaue Nass begibt, findet sich die Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit, die einem über die Traurigkeit hinweghilft und die danach eine erfrischende Klarheit schafft.

Spring ins Blau und feel blue !

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