Die Küstenlandschaft ist geformt und kreiert durch das Meer, den Wind, das Wasser und die Wellen.
Die Felsenküsten erscheinen als etwas so Standfestes, Unverrückbares und Bleibendes.
Hohe Klippen fallen steil und massiv zum Meer ab und wirken wie eine Burg, die sich dem Meer entgegenstellt.
Doch sie sind permanent den Elementen ausgeliefert und noch so kleine Kräfte vermögen den Fels zu verformen.
Man kann die Küstenformungsprozesse in drei Kategorien einteilen:
1. Konstruktive Prozesse: hierzu gehören z.B.: Heraushebung von Erdkrustenteilen, Vulkanbildung und bei Vulkaneruption austretende Lava, die nach Erkalten neue Abschnitte bilden kann.
2. Schützende Prozesse: hier schützen z.B.Seegraswiesen, Kelpwälder, Mangrovenbestände und Korallenriffe die Küstenabschnitte vor Erosionen.
3. Destruktive Prozesse: dies sind z.B.: Felsstürze, Erosionen durch Brandung, Kalbung und Abschmelzung von Gletschern.
Auch wir sind ständig den Stürmen und Elementen des Lebens ausgesetzt und werden durch sie in unserer Persönlichkeit geformt.
Unsere Ängste und inneren Kritiker sind ein Teil unserer schützenden Prozesse.
Sie wollen uns vor Gefahren bewahren, belassen uns aber in unserer Komfortzone, so dass wir nicht wachsen können.
Wenn wir nicht aus unserem gewohnten Alltag ab und an heraustreten, führt dies dazu, dass wir nichts Neues mehr lernen, unsere Komfortzone sogar immer kleiner wird und wir dann dazu neigen nur noch Gewohntes zu tun.
Auch wenn wir nicht auf unsere eigene innere Stimme hören, sondern nur auf die Meinung und Vorstellung anderer, entwickeln wir uns nicht mehr weiter. Manchmal verlieren wir sogar Fertigkeiten, werden enger in unseren Vorstellungen und verlieren unsere Offenheit.
Dies sind dann destruktive Prozesse an unserer Persönlichkeit.
Schwierigkeiten und Probleme lösen, Lernen von neuen Fertigkeiten, Bewältigung von Ängsten lassen uns aus unserer Komfortzone heraustreten und führen dazu, dass wir uns entwickeln und wachsen, dass wir an Stärke dazugewinnen, neue Fertigkeiten erlernen, unser Repertoire, wie wir Probleme angehen, erweitern, unsere Persönlichkeit weiter aufbauen.
Dies ist dann ein konstruktives Wachstum unserer Persönlichkeit.
„Die Angst ist die andere Hälfte von Mut.“
(Reinhold Messner)
Durch kleine Veränderungen, kleine Schritte, können wir unsere manchmal schlechten, in Stein gemeißelten Gewohnheiten ändern.
Es bedarf dabei nicht immer den großen Sturm, die großen Kräfte.
Über die Zeit reichen kleine Impulse, um eine große Veränderung zu bewirken.
Warum fällt es uns so schwer alte Gewohnheiten, die uns nicht mehr nützlich sind, hinter uns zu lassen?
Warum bleiben wir manchmal zu unbeweglich, wie ein Fels in der Brandung?
Wird dieser Fels aber nicht trotzdem durch die Kraft des Wassers und der Wellen geformt?
Es fehlt uns am Anfang oft der Mut.
Wir bleiben lieber in unserer Komfortzone, bei unseren Gewohnheiten.
Dort fühlen wir uns sicher, dort glauben wir alles im Griff zu haben.
Aber es nagen an uns auch die Stürme des Lebens, die auf uns hereinbrechen, ohne dass wir diese Umstände steuern können.
Uns formen eben auch diese Erfahrungen und Ereignisse im Leben, Menschen, die uns begegnen.
In kleinen Schritten, wie der kontinuierliche Einfluss der Elemente auf die Küsten, können auch wir etwas bewegen, etwas formen, andere Menschen inspirieren.
Wir brauchen nur diesen Mut, diese Anfangsimpulse, um etwas zu verändern.
Selbst wenn wir es nicht perfekt machen, Fehler begehen, scheitern, werden wir aus diesen Erfahrungen lernen.
Und je mehr Erfahrungen wir machen und auch einmal scheitern, desto mehr werden wir uns Richtung Erfolg bewegen und in unserer Persönlichkeit daran wachsen.
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“
(Demokrit)
Manchmal braucht der Ozean lange, um diese unglaublichen Küstenlandschaften zu formen.
Aber durch seinen stetigen Einfluss schafft er es, diese grandiosen Landschaften zu kreieren.
Wenn wir etwas ändern wollen, dann sollten wir es in kleinen Schritten tun.
Damit wir nicht vor den Aufgaben zurückschrecken.
Damit wir nicht vor diesen Aufgaben stehen, wie vor einer nicht überwindbaren Welle, uns diese Situation als nicht zu bewältigen erscheint.
Es reichen kleine Schritte, kleine Tropfen.
Diese sollten aber stetig und unaufhörlich sein.
Immer ein kleines Stück weiter, bis sich die ersten Sandkörner ablösen und der Stein anfängt zu bröckeln.
Habe Mut die Veränderung zu wagen!
„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
(Lucius Annaeus Seneca)